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Der erste Hund in der Evolution war ein Wolf, der sich über Millionen Jahre zum Fleisch- und Allesfresser entwickelte. Das im Rudel gejagte und erbeutete Wild lieferte alle Nähr- und Aufbaustoffe. Ausserdem frass er Nager, Fische, Gräser, Wurzeln und Früchte.

Seit seiner Domestizierung vor mehr als zehntausend Jahren wurde der Hund vom Menschen gefüttert, mit Abfällen und Resten der menschlichen Nahrung. Zeiten kärglicher Ernährung wurden durch Phasen des Überflusses ausgeglichen, zum Beispiel durch Überreste der in Kriegen umgekommenen Nutz- und Haustiere.

Bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Hund mit Schlachtabfällen, Knochen, Fischen, Milchprodukten, Brot und anderen Getreideprodukten sowie Essensresten gefüttert. Die Jagdhunde kamen an Innereien von Wild, die Haus- und Hofhunde auf dem Lande wilderten auch Beute oder stahlen Eier. Der Anteil des Fertigfutters in Form von Hundekuchen und Konserven war bis etwa 1960 minimal. Die Ernährung des Hundes wurde mündlich von Generation zu Generation überliefert.

Am Grundsatz der Hundefütterung durch Abfälle und Reste der menschlichen Ernährung änderte sich bis heute nichts. Hingegen lässt die Qualität der menschlichen Lebensmittel sich kaum mit der Nahrung früherer Zeiten vergleichen, was sich bei den Abfällen noch stärker auswirkt.

Zur Versorgung der im 20. Jahrhundert rapide angewachsenen Hundepopulation entwickelte sich eine blühende Industrie für Tierfutter. Hersteller von industriellem Hundefutter sehen den Hund rational als Umsatzträger. Demgegenüber versorgen BesitzerInnen und ZüchterInnen ihren Hund vorwiegend nach emotionalen Gesichtspunkten.

Die Hunde werden mit synthetischen Gerüchen getäuscht. Die HalterInnen durch Farben und Emotionen. Dem Zeitgeist entsprechend sind die heutigen Produkte schön bis luxuriös verpackt. Aufmachung und Verpackung sind ein Mix aus Arzneimittel-, Kosmetik- und Markenartikelwerbung.

Quelle: Klaus Dieter Kammerer «Der Jahrtausendirrtum der Veterinärmedizin», ISBN 3-9807236-0-7

 

 

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